Seit langem warnen die Kammern der verschiedenen Berufszweige vor dem Fachkräftemangel der in Deutschland bereits deutlich spürbar ist. Davon sind ganz besonders die medizinischen Berufe vom Pfleger bis zum Facharzt betroffen, aber auch das Handwerk, die Industrie und Gastronomie suchen Personal. Nie war der Arbeitsmarkt so attraktiv wie heute, jedenfalls was die Stellenprofile und -auswahl angeht. Deutsche Firmen suchen Mitarbeiter in Polen, Tschechien oder anderen angrenzenden Staaten, um die Wirtschaft, den Pflegesektor und andere Bereiche stabil am Laufen halten zu können.
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Keine geeigneten Bewerber
Das Dilemma, dass es keine geeigneten Bewerber gibt, ist seit Jahren an der Tagesordnung. Gut ausgebildete Fachkräfte oder auch Helfer mit langjähriger Berufserfahrung, haben derzeit den Luxus, sich eine Stelle aussuchen zu können. Selbst wechselwillige Arbeitnehmer, die mir ihrem Arbeitgeber unzufrieden sind, können problemlos andere Stellen finden und sind aufrund des aktuellen Wissenstandes und dem nahen Praxisbezug gern gesehene Bewerber.
Selbst Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil junge Menschen sich für „Modeberufe“ entscheiden oder studieren wollen. Das Handwerk ist neben der Pflege besonders geplagt. Hobbys bei jungen Menschen sind häufig an die Nutzung digitaler Endgeräte gebunden und die Begeisterung für Technik endet bei Netzwerktechnik, Programmierung oder Elektronik.
Ein Teil der Schulabgänger werden in Bezug auf die Berufsberatung auch schlecht betreut und bekommen keine Unterstützung bei Bewerbung und Berufsorientierung. Einige bringen auch nicht die Reife und Motivation mit, sich den Anforderungen einer Ausbildung zu stellen. Glücklicherweise kriegen viele von ihnen im späteren Alter die Kurve und versuchen dann noch, ihrem Berufsleben ein Fundament zu geben, indem sie sich auch im späteren Alter noch für Ausbildungen bewerben.
Arbeitgeber sind inzwischen zu vielen Zugeständnissen bereit und bieten arbeitnehmerfreundliche Sozialpakete an, die bis in den Freizeitbereich hineinreichen. Trotzdem bewerben sich entweder ungeeignete Bewerber oder Engpässe müssen über Zeitarbeit ausgeglichen werden. Doch auch die Zeitarbeitsfirmen können solche Spitzen oft nicht mehr auffangen, weil sie selbst natürlich auch mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben.
Um Auszubildende zu gewinnen, bieten viele Firmen ansprechende Events an, gewähren Einblick in die Firma und bemühen sich, junge Menschen für ihr Unternehmen zu begeistern. Doch all diese Maßnahmen reichen noch nicht aus, genügend Nachwuchs auszubilden.
Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels
Deutsche Firmen suchen Mitarbeiter in Polen und anderen Ländern, um ihr Tagesgeschäft am Laufen zu halten. In den grenznahen Regionen gibt es bereits länderübergreifende Projekte von Handels- und Handwerkskammern. Vor allem die Pflege recrutiert schon seit langem Mitarbeiter in Europa, aber auch in Asien. Dabei stehen den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern auch Agenturen zur Seite, die sich um die passgenaue und möglichst langfristige Besetzung offener Stellen kümmern.
In den Agenturen arbeiten oft Mitarbeiter, die mit den ausländischen Bewerbern in deren Sprache kommunizieren, aber auch den deutschen Arbeitgebern die Skills der Bewerber so präsentieren können, dass der Bewerber gute Chancen hat, eine Stelle zu bekommen.
Die Angebote der Agenturen reichen dabei von der Schaltung von Stellenangeboten in den jeweiligen Sprachen, bis hin zur Unterstützung bei der Übersiedelung. Die Erfahrungen der Agentur sind vor allem für Arbeitgeber sehr hilfreich. Das Kennenlernen der landestypischen Gepflogenheiten und die Kommunikation gestalten sich oft schwierig. Es kostet viel Zeit, einen geeigneten Bewerber zu erkennen, wenn es Verständigungsprobleme gibt. Durch das Einschalten einer Personalvermittlungsagentur, kann diese Zeit vom Arbeitgeber anderweitig genutzt werden.